
Wie funktioniert die Blue-Ocean-Strategie?
Die Blue-Ocean-Strategie rühmt sich, Werkzeuge und konkrete Schritte zu liefern, die es jedem ermöglichen, neue Märkte zu kreieren und vorherige Wettbewerber irrelevant zu machen. Das gilt nicht nur für große Konzerne oder mittelständige Unternehmen, sondern auch für Solo-Gründer. Für Dich als Solopreneur kann es viel attraktiver sein, Dir selbst einen Markt zu erschaffen, der frei von Konkurrenz durch große Unternehmen ist, als Dir eine kleine Nische zu suchen, in der Du unbehelligt bleibst.
In diesem Grundlagenartikel erfährst Du mehr über die Unterschiede zur Red-Ocean-Strategie, was der Value-Cost Trade-off ist und warum Value Innovation eine Grundvoraussetzung für eine echte Blue-Ocean-Strategie ist.
Inhaltsverzeichnis [verbergen]
- 1 Beispiele für eine Blue-Ocean-Strategie
- 2 Zwei Grundannahmen der Red-Ocean-Strategie
- 3 Value Innovation als Basis der Blue-Ocean-Strategie
- 4 Drei Wege der Blue-Ocean-Strategie
- 5 Tools & Werkzeuge der Blue-Ocean-Strategie
- 6 Häufige Denkfehler bei der Blue-Ocean-Strategie
- 6.1 Die Blue-Ocean-Strategie ist keine kundenorientierte Methode
- 6.2 Du musst Dein Unternehmen nicht vollkommen neu erfinden
- 6.3 Es geht nicht (immer) um technologische Innovation
- 6.4 Du musst nicht „der Erste“ in einem neuen Markt sein
- 6.5 Die Blue-Ocean-Strategie ist etwas anderes als Differenzierung vom Wettbewerb
- 6.6 Es geht nicht (nur) um Kostensenkung, sondern gleichzeitig um neuen Wert
- 7 Fazit zur Blue-Ocean-Strategie
Beispiele für eine Blue-Ocean-Strategie
Noch bis ungefähr zur Mitte der 90er Jahre war Nintendo der unangefochtene Marktführer der Videospiel-Branche. Lediglich das japanische Unternehmen SEGA konnte sich einen kleinen Marktanteil sichern. Ein Hauptgrund für Nintendos Erfolg war sicherlich der legendäre Game Boy, der mit dem bereits vorinstallieren Spiel Tetris verkauft wurde.
Mit dem Erscheinen der Play Station und später auch der XBox wendete sich für Nintendo das Blatt. Der Konsolenhersteller verlor immer mehr Marktanteile an Sony und Microsoft. Denn die Konsolen von Nintendo waren den High-End-Produkten der Konkurrenz schlichtweg nicht gewachsen.
Nintendo Wii

2006 kehrte Nintendo jedoch mit einem Paukenschlag auf die Bühne zurück, als das Unternehmen die Nintendo Wii veröffentlichte. Die Wii besaß einen Controller mit Bewegungssensoren und Vibrationsmotoren, was eine vollkommen neue Art von Videospielen ermöglichte: Die Steuerung erfolgte nun nicht mehr durch Knöpfe und einen Joystick, sondern durch echte Bewegung der Spieler.
Diese Art zu Spielen machte die Wii für Menschen attraktiv, die sich zuvor gar nicht mit Videospielen beschäftigt hatten. Menschen, für die Spielen eher etwas mit Bewegung zu tun hatte und zeitgleich weniger Wert auf eine hochwertige Grafik oder die Performance der Konsole insgesamt legten.
Neben dem vollkommen neuen, wettbewerbsfreien Markt, den Nintendo durch die Wii erzeugte, gelang es dem Unternehmen gleichzeitig, die Produktionskosten für die Wii so niedrig zu halten, dass es sogar mit dem Verkauf der Konsole Gewinn erzielen konnte. (Die Produktionskosten für die Play Station und XBox sind übrigens durch die darin steckende Technik derart hoch, dass diese Konsolen mit Verlust verkauft werden und der eigentliche Gewinn fast ausschließlich durch den Verkauf von Spielen erzielt wird.)
Mit der Wii hat Nintendo das erzeugt, was Kim und Mauborgne einen Blue Ocean nennen: Ein neuer Markt, in dem bisherige Wettbewerber irrelevant sind.
Cirque du Soleil
Auch der weltbekannte Cirque du Soleil ist ein großartiges Beispiel für eine perfekt umgesetzte Blue-Ocean-Strategie. Dieses Beispiel habe ich für Dich in meinem Artikel über das Aikido-Geschäftsmodell näher ausgearbeitet. Dort zeige ich Dir auch, wie Du die Blue-Ocean-Strategie bzw. das daraus resultierende Aikido-Modell auf dem Business Model Canvas visualisieren kannst.
Zwei Grundannahmen der Red-Ocean-Strategie
Die meisten Organisationen und Unternehmen entwickeln eine Strategie, die sich auf den Wettbewerb mit anderen Anbietern in einem existierenden Markt fokussiert. Je mehr Anbieter in diesem Markt existieren, desto schwieriger wird es natürlich für jeden von ihnen. Dieser Wettbewerb führt zu dem, was René Mauborgne und W. Chang Kim als Red Ocean bezeichnen: Ein Haifischbecken, in dem alle Unternehmen auf der Jagd nach Kunden und Profit sind und sich gegenseitig bekämpfen, bis sich das Wasser blutrot färbt. Ein Zustand, der häufig auch als Commodity-Falle bezeichnet wird.
Im Gegensatz zur Blue-Ocean-Strategie unterliegen der Red-Ocean-Strategie zwei fundamentale Grundannahmen, die Mauborgne und Kim ablehnen. Zum einen geht die Red-Ocean-Strategie davon aus, dass die existierenden Markt- und Industriegrenzen gegeben und unveränderbar sind. Zum anderen gehen Unternehmen, die eine Red-Ocean-Strategie verfolgen, davon aus, dass die Schaffung von (Mehr-)Wert für ihre Kunden stets mit höheren Kosten in Verbindung steht. (Qualität hat ihren Preis…) Diese Unternehmen gehen daher einen Value-Cost Trade-off (Wert-Kosten-Kompromiss) ein.
Der Value-Cost Trade-off
Im Schaubild oben habe ich in rot einen (beliebigen) existierenden Markt eingezeichnet. Jedes Unternehmen, das in diesem Markt aktiv ist, versucht dabei, sich möglichst nah am Außenrand des Kreises zu bewegen. Es kann ihn jedoch niemals überschreiten, weil es die Grenze seines aktuellen Marktes ist.
Beim Value-Cost Trade-off hast Du nur zwei Optionen:
- Du kannst ein möglichst hohen Mehrwert für Deine Kunden zu erzeugen, was jedoch mit höheren Kosten für Dich einhergeht.
- Du kannst versuchen Deine Kosten niedrig zu halten, was jedoch zu weniger wertvollen Produkten für Deine Kunden führt.

Eine Red-Ocean-Strategie ist nicht „falsch“
An dieser Stelle sei erwähnt, dass es nicht grundsätzlich falsch ist, eine Red-Ocean-Strategie zu verfolgen. Wie Du in meiner Rubrik Geschäftsmodelle sehen kannst, existieren viele unterschiedliche Geschäftsmodelle, mit denen Du überaus erfolgreich sein kannst. Die Blue-Ocean-Strategie ist insofern lediglich eine Alternative.
Wenn Du Dich über die 3 wichtigsten Elemente einer Strategie informieren möchtest, empfehle ich Dir einen Blick in meinen Artikel Gute Strategie vs. schlechte Strategie.
Value Innovation als Basis der Blue-Ocean-Strategie
Beide oben erwähnten Grundannahmen der Red-Ocean-Strategie werden in der Blue-Ocean-Strategie hinterfragt. Existierende Märkte werden nicht als unveränderbar oder „gottgegeben“ verstanden. Sondern als Konstrukte, die wir durch unser eigenes Handeln (und Denken) selbst geschaffen haben. Daher ist es auch jederzeit möglich, diese (Markt-)Grenzen zu hinterfragen, zu verändern und zu verschieben.
Wenn Du eine Blue-Ocean-Strategie umsetzen möchtest, dann ist es Deine Hauptaufgabe, den Value-Cost Trade-off zu durchbrechen. Denn solange Du lediglich versuchst, mehr Wert für Deine Kunden zu erzeugen als Deine Wettbewerber (was dann auch mit höheren Produktionskosten verbunden ist), verbleibst Du (gedanklich) im existierenden Markt (Red Ocean).
Ein Blue Ocean entsteht jedoch nur dann, wenn es Dir gelingt, gleichzeitig neuen Wert zu kreieren und Deine Kosten zu senken. Kim und Mauborgne nennen dieses Prinzip auch Value Innovation. Bei der Blue-Ocean-Strategie geht also nicht darum, dass Du „besser“ bist als Deine Wettbewerber, sondern dass Du sie irrelevant zu machst.

Wenn Du Dir noch einmal das obige Beispiel anschaust, wirst Du sehen, dass dem japanischen Konsolenhersteller Nintendo genau das gelungen ist. Mit der Wii war das Unternehmen in der Lage, sich durch Value Innovation vom Wettbewerb mit Sony und Microsoft freizuschwimmen. Und machte so beide ehemaligen Konkurrenten für den eigenen, neu kreierten Markt irrelevant. Gleichzeitig war das neue Kundensegment so beschaffen, dass die Produktionskosten radikal gesenkt werden konnten. Nintendo musste deshalb auch keinen Value-Cost Trade-off eingehen.
Jobs to Be Done ist übrigens eine sehr hilfreiche Methode, um Dich weniger auf Deine aktuelle Branche und mehr auf die Bedarfe Deiner Kunden zu fokussieren.
Drei Wege der Blue-Ocean-Strategie
Um die Blue-Ocean-Strategie wirklich zu verinnerlichen, ist es wichtig, dass Du darunter nicht nur eine technische, disruptive Innovation verstehst. Solange Du die Blue-Ocean-Strategie jedoch nur aus diesem Blickwinkel betrachtest, entgeht Dir das gesamte Bild.
Tatsächlich existieren drei verschiedene Wege, um einen Blue Ocean zu erzeugen.
- Disruptive Creation: Löse ein bereits existierendes Problem Deiner gesamten Branche auf vollkommen neue Art und Weise.
- Disruptive & nondisruptive Creation: Definiere ein existierendes Problem Deiner Branche neu und biete eine kreative Lösung dafür an.
- Nondisruptive Creation: Identifiziere ein bisher unerkanntes Problem einer neuen Zielgruppe & biete eine Lösung dafür an.
Disruptive Creation
Disruptive Innovation ist häufig technologiegetrieben. Sie führt dazu, dass ein existierender Markt einen umfassenden Wandel durchläuft und sich vollkommen verändert.
Mauborgne und Kim verweisen außerdem darauf, dass technologische Innovation alleine für eine Blue-Ocean-Strategie nicht ausreicht. Wirklich relevant ist die Schaffung eines neuen Wertes oder Nutzens, weshalb sie wie bereits erwähnt von Value Innovation sprechen.
Beispiel
Durch die Veränderungen, die zum Beispiel aktuell durch Künstliche Intelligenz entstehen, sind wir alle mit den Konsequenzen und Wirkungen eines solchen Marktwandels vertraut. Leicht zu erkennen sind diese Veränderungen beispielsweise auch in der Musikindustrie. Der bis zum Ende der 80er Jahre übliche Tonträger Langspielplatte wurde zunächst durch die Compact Disc ersetzt. Dann erfuhr diese eine Weiterentwicklung zur MP3, was Tauschportale wie beispielsweise Napster ermöglichte. Letztlich mündete all das in Streamingdienste wie Spotify oder Deezer.
Disruptive & nondisruptive Creation
Der zweite denkbare Weg für eine Blue-Ocean-Strategie besteht darin, neue Antworten auf ein bereits existierendes Branchenproblem zu finden. Dein neuer Markt entsteht dabei jedoch nur zu einem Teil aus Kunden Deines bereits existierenden Marktes. Der Großteil Deines neuen Marktes besteht jedoch aus Neukunden, die zuvor noch gar nicht Teil Deiner Branche waren.
Beispiel
Das Entertainment-Konzept von Cirque Du Soleil kann man vereinfacht als eine Mischung aus Zirkus und Theater beschreiben. Und tatsächlich waren viele Zuschauer des Cirque du Soleils zuvor Zirkus-Besucher oder Menschen, die ins Theater gingen. Insofern veränderte und beeinflusste Cirque du Soleil beide Branchen durch sein neues Konzept. Gleichzeitig gewann Cirque du Soleil aber auch Menschen als Kunden, die weder Zirkus- noch Theater-Besucher waren.
Nondisruptive Creation
Der letzte Weg der Blue-Ocean-Strategie ist die Erschaffung eines neuen Marktes, der Deinen existierenden Markt vollkommen (oder zumindest größtenteils) unberührt lässt. Das neue, innovative Geschäftsmodell löst also ein Problem oder eine Herausforderung, die zuvor noch gar nicht bekannt war oder durch Deine Branche ignoriert wurde. Auch bei diesem dritten Weg der Blue-Ocean-Strategie stehst Du nicht im Wettbewerb mit Lösungen Deines bereits existierenden Marktes.
Beispiel
Die 1983 gegründete Grameen Bank aus Bangladesch bietet einkommensschwachen Menschen, die von „normalen Banken“ niemals ein Darlehen erhalten würden, mit ihren Mikrokrediten einen Weg aus der Armut. Weil diese Menschen im Markt anderer Banken gar nicht vorkommen, bleibt dieser vom Blue-Ocean-Modell der Grameen Bank vollkommen unberührt. (Es gibt am Geschäftsmodell der Mikrokredite jedoch eine Reihe von Kritikpunkten, die ich an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen möchte.)
Tools & Werkzeuge der Blue-Ocean-Strategie
Wenn Du Deine eigene Blue-Ocean-Strategie entwickeln möchtest, gibt es dazu einige hilfreiche Tools und Werkzeuge, die Du dazu nutzen kannst.
- Zunächst solltest Du Dich intensiv mit Nichtkunden Deines Marktes beschäftigen. Dieses Vorgehen hilft Dir dabei, besser zu verstehen, welche potenziellen Zielgruppen es gibt, um einen neuen Markt bzw. Blue Ocean zu kreieren.
- Zweitens kannst Du auf die Buyer Utility Map zurückgreifen. Mit diesem Tool erhältst Du einen guten Überblick darüber, auf welche Aspekte sich Dein aktueller Markt konzentriert und wo Blinde Flecken existieren.
- Mit den Erkenntnissen aus den beiden oben genannten Werkzeugen kannst Du damit beginnen, 6 Strategien für innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln.
- Darüber hinaus steht Dir auch noch das Strategy Canvas zur Verfügung. Dieses ist ein hervorragendes Werkzeug, um Dein aktuelles und Dein zukünftiges Strategieprofil zu visualisieren.
Häufige Denkfehler bei der Blue-Ocean-Strategie
Da es immer wieder zu Verwirrungen und Unklarheiten kommt, was eine Blue-Ocean-Strategie wirklich bedeutet, habe ich hier eine Übersicht über die 6 häufigsten Blue-Ocean-Denkfallen für Dich zusammengestellt.
Die Blue-Ocean-Strategie ist keine kundenorientierte Methode
Bei der Blue-Ocean-Strategie geht es nicht darum, herauszufinden, wie Du die Jobs to Be Done von existierenden Kunden Deiner Branche (noch) besser erfüllen kannst. Vielmehr liegt der Fokus der Blue-Ocean-Strategie auf Nichtkunden und ihren Beweggründen, warum sie Angebote, Produkte und Services Deiner Branche ablehnen. (Oder nur im absoluten Notfall nutzen, weil es nichts Besseres gibt.)
Falls Du hingegen die Customer Jobs, Pains & Gains von Kunden Deines Marktes besser erkennen und bedienen möchtest, solltest Du Dich intensiver mit der Methode Jobs to Be Done beschäftigen.
Du musst Dein Unternehmen nicht vollkommen neu erfinden
Vielleicht ist bei Dir der Eindruck entstanden, dass Du Dich und Dein Unternehmen vollkommen neu erfinden musst, um eine Blue-Ocean-Strategie zu verfolgen. Auch wenn das durchaus möglich und denkbar ist, ist es jedoch nicht zwangsläufig notwendig (und sogar eher die Ausnahme). Eine Blue-Ocean-Strategie bedeutet in erster Linie, dass Du mit Deinen vorhandenen Fähigkeiten für eine neu definierte Zielgruppe einen nie dagewesenen Nutzen stiftet.
Selbst die weiter oben erwähnte Nintendo Wii ist immer noch eine Spielkonsole und konnte mit den technischen Fähigkeiten und dem existierenden Know-how des Unternehmens entwickelt und umgesetzt werden. Geändert hat sich lediglich die Zielgruppe für diese Spielkonsole, weil sie Menschen umfasst, für die Spielekonsolen zuvor uninteressant waren.
Es geht nicht (immer) um technologische Innovation
Technologische Innovation ist nicht der Grundstein für eine erfolgreiche Blue-Ocean-Strategie. Technologie kann zwar grundsätzlich neue Möglichkeiten erzeugen, aber maßgeblich ist, ob dadurch auch neuer Nutzen für Kunden und Nichtkunden entsteht. (Stichwort Value Innovation)
Ironischerweise steht technologische Innovation einer Blue-Ocean-Strategie häufig sogar im Weg: Weil neue Technologie Produkte und Dienstleistungen meistens eher teurer macht, ist es schwierig bis unmöglich, gleichzeitig Deine Kosten zu senken. Hinzu kommt, dass technologische Innovation auch nicht automatisch neuen Nutzen (Value) erzeugt.
Du musst nicht „der Erste“ in einem neuen Markt sein
Das erste Unternehmen zu sein, das einen neuen Markt kreiert, ist nicht der wichtigste Aspekt für eine erfolgreiche Blue-Ocean-Strategie. Geschwindigkeit und Agilität sind sicherlich ein relevanter Faktor. Allerdings geht es vielmehr darum, als Erster Innovation mit neuem Nutzen zu verbinden.
Apple kann an dieser Stelle als gutes Beispiel dienen. Der iMac war nicht der erste PC, der iPod nicht der erste MP3-Player und iTunes nicht die erste digitale Musikplattform. Auch das iPhone war nicht das erste Smartphone.
Die Blue-Ocean-Strategie ist etwas anderes als Differenzierung vom Wettbewerb
Differenzierung vom Wettbewerb bedeutet in erster Linie Alleinstellungsmerkmale zu entwickeln, die andere Organisationen und Anbieter innerhalb eines existierenden Marktes nicht besitzen. Das bedeutet jedoch, dass Differenzierung ein strategischer Aspekt innerhalb eines Red Oceans ist und Du mit Deinem Unternehmen immer Gefahr läufst, dass einer Deiner Mitbewerber Dein Alleinstellungsmerkmal kopiert und es somit zum Verschwinden bringt.
Alleinstellungsmerkmale zu entwickeln, bedeutet in der Regel ebenfalls, dass diese kostspielig sind und dazu führen, dass Du Dich zu einem Premiumanbieter innerhalb einer Branche entwickelst.
Die Blue-Ocean-Strategie hingegen lebt nicht davon, sich vom Wettbewerb zu differenzieren, sondern ihn irrelevant zu machen.
Es geht nicht (nur) um Kostensenkung, sondern gleichzeitig um neuen Wert
Dies ist die umgekehrte Denkweise der vorherigen Blue-Ocean-Denkfalle. Wenngleich Kostensenkung ein sehr wichtiger Bestandteil der Blue-Ocean-Strategie ist, darf sie nicht ohne vollkommen neuen, nie dagewesenen Nutzen gedacht werden.
Fokussierst Du Dich lediglich darauf, Produktionskosten zu senken, um günstiger zu sein als Deine Wettbewerber, dann entwickelst Du ein Low-Cost-Angebot innerhalb eines existierenden Marktes. (Natürlich kannst Du damit durchaus erfolgreich sein, erzeugst aber keinen Blue Ocean.)
Fazit zur Blue-Ocean-Strategie
Das war’s von meiner Seite zur Blue-Ocean-Strategie. Ich hoffe, ich konnte Dir die Methode ein wenig näher bringen und Dir bei der Anwendung ein paar Tipps & Tricks vermitteln, auf die Du achten solltest. Falls Du noch Fragen hast, schreib mir gerne einen Kommentar unter den Artikel. Ich helfe gerne weiter!
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