Ein stilisiertes Aikido-Symbol in Weiß auf einem strukturierten roten Hintergrund. Das Design zeigt einen traditionellen Kampfsportanzug mit Gürtel, darunter der Schriftzug "Aikido". Dieses Bild repräsentiert das Aikido-Geschäftsmodell innerhalb der Blue-Ocean-Strategie – ein Ansatz, bei dem Unternehmen die Stärken ihrer Konkurrenz umleiten und so neue, unangefochtene Marktbereiche erschließen.

Das Aikido-Geschäftsmodell mit Cirque du Soleil erklärt

Mit dem Aikido-Geschäftsmodell kannst Du einen Markt erschaffen, der frei von Wettbewerbern ist. Dieses Modell basiert auf der Blue-Ocean-Strategie von René Mauborgne und W. Chang Kim und ermöglicht es Dir, die bisherige Branchenlogik zu durchbrechen. Dies gelingt vor allem dadurch, dass Du ein vollkommen gegensätzliches Angebot als alle anderen zur Verfügung stellst.

Grundprinzipien des Aikido-Geschäftsmodells

Das Aikido-Geschäftsmodell basiert darauf, Deiner Zielgruppe etwas anzubieten, das der aktuellen Denkweise Deiner Konkurrenz diametral entgegengesetzt ist. Diese vollkommen andere Value Proposition zieht insbesondere Kunden an, die innovative Ideen oder Konzepte bevorzugen, die sich vom Mainstream abheben.

Gleichzeitig entziehst Du Dich auf diese Weise jeglichem Wettbewerb, weil niemand anderes ein vergleichbares Angebot besitzt.

Besonderheiten des Geschäftsmodells

Das Besondere an Aikido ist, dass es Dir mit Hilfe dieses innovativen Geschäftsmodells gelingt, Dich dem aktuellen Wettbewerb (Red Ocean) vollkommen zu entziehen und der Commodity-Falle zu entkommen.

Erstens bist Du durch das Aikido-Geschäftsmodell in der Lage, Deine Unkosten radikal zu senken. Weil Du unnötige Kostentreiber, die für Dein Kundensegment keinen wirklichen Nutzen stiften, eliminierst (oder wenigstens minimierst). Und zweitens erzeugst Du vollkommen neuen Nutzen, von dem die Wettbewerber Deines ursprünglichen Marktes ausgingen, dass er nicht der „Branchenlogik“ entspreche.

Auf diese Weise entziehst Du Dich Deinem bisherigen Wettbewerb und erzeugst einen vollkommen neuen Markt, der frei von Konkurrenz ist.

Cirque du Soleil als Beispiel für das Geschäftsmodell „Aikido“

Der 1984 gegründete Zirkus Cirque du Soleil nutzte das Aikido-Geschäftsmodell und schuf eine vollkommen neue Art von Zirkus, statt sich dem Wettbewerb mit anderen Zirkussen zu stellen.

Während klassische Zirkusse vor allem auf außergewöhnliche Tiershows und berühmte Star-Performer setzten, eliminierte Cirque du Soleil genau diese Elemente aus seinen Shows. Weil sie die größten Kostentreiber darstellten. Unterbringung, medizinische Versorgung, Training, Versicherung und der Transport exotischer Tiere sowie die hohen Gagen der Szene-Stars standen in keinem Verhältnis zu ihrem Nutzen.

Nichtsdestotrotz sind Tiershows und Stars Elemente, die zuvor niemand im Marktsegment Zirkus ernsthaft hinterfragt hatte. (Stattdessen versuchten alle Zirkusse, sich in diesen Merkmalen gegenseitig zu übertreffen.)

Cirque du Soleil bietet mit seinem Aikido-Modell neuartige Shows, deren Hauptaugenmerk auf Artistik, Theaterkunst, Tanz und Livemusik liegt. Die Shows von Cirque du Soleil sind zudem keine lose aneinandergereihte Abfolge von Attraktionen, sondern folgen einer thematischen Storyline, die sich durch die gesamte Show zieht.

Das Aikido-Konzept ermöglicht dem Zirkus eine deutlich kostengünstigere Value Proposition, weil grundlegende Key Activities und Key Resources verändert, minimiert oder sogar ganz entfernt wurden. Gleichzeitig spricht Cirque du Soleil ein vollkommen anderes Kundensegment an, das (für einen Zirkus) zuvor nicht existierte. Zielgruppe sind nicht mehr nur Familien mit Kindern, sondern Erwachsene, die sich hochwertige Unterhaltung (wie im Theater) wünschen. Und gleichzeitig bereit sind, die entsprechenden Preise dafür zu bezahlen.) Auf diese Weise ist Cirque du Soleil sogar in der Lage, höhere Einnahmen zu erzielen.

Das Aikido-Geschäftsmodell auf dem Business Model Canvas

Auf dem Business Model Canvas sieht das Aikido-Geschäftsmodell von Cirque du Soleil wie folgt aus:

Business Model Canvas

Weitere Beispiele für das Aikido-Modell

Neben Cirque du Soleil gibt es noch einige weitere Beispiele für erfolgreiche Aikido-Geschäftsmodelle. Besonders bekannt ist etwa die Nintendo Wii, mit der sich der japanische Softwarehersteller dem Wettbewerb mit der Xbox bzw. der Playstation entzog. Aber auch Body Shop oder Swatch sind gute Beispiele für eine erfolgreiche Blue-Ocean-Strategie bzw. das Aikido-Modell.

Fazit

Das Aikido-Geschäftsmodell ist ein intelligentes Geschäftsmodell, um einen Markt zu schaffen, der nicht nur frei von Wettbewerb ist, sondern auch neue Kundengruppen anspricht. Durch das radikale Hinterfragen bestehender Branchenlogiken und das Eliminieren unnötiger Kostenkannst Du vollkommen neue Wertangebote schaffen, die Deinen bisherigen Wettbewerb irrelevant machen.