Solopreneur steht auf einem Berggipfel mit ausgebreiteten Armen und blickt in den weiten Himmel – Symbol für Freiheit und Selbstbestimmung

Was ist denn überhaupt ein Solopreneur?

In den letzten Jahren wird immer häufiger vom sogenannten “Solopreneur” gesprochen. Aber was bedeutet das überhaupt? Ist das nicht einfach nur ein Solo-Gründer? Und wie unterscheidet sich ein Solopreneur von einem Freelancer? Wenn Du Dir solche oder ähnliche Fragen stellst, bist Du hier genau richtig! In diesem Blogartikel erfährst, was es mit dem Solopreneur auf sich hat und wie er sich von Solo-Gründern und Freelancern unterscheidet.

Definition Solopreneur

Der Begriff “Solopreneur” ist ein Kofferwort aus Solo und Entrepreneur (Unternehmer). Er bezeichnet Menschen, die ein eigenes Business aufbauen und komplett alleine führen. Ohne Angestellte, aber mit dem Anspruch, mehr als nur “ihre Zeit zu verkaufen”.

Solo + Entrepreneur = Solopreneur

Ursprung des Begriffes Solopreneur

Der Begriff Solopreneur entstand vor einigen Jahren in den USA, als immer mehr Selbstständige den Schritt vom reinen Dienstleistungsmodell hin zu skalierbaren Angeboten wagten. Anders als Freelancer, die meist projektbasiert arbeiten, entwickeln Solopreneure wiederkehrende Einnahmequellen. Dadurch können sie ein unabhängiges, nachhaltiges Business aufbauen, das ihnen Freiheit und Wirkung zugleich ermöglicht.

Im deutschsprachigen Raum wurde der Begriff durch Brigitte und Ehrenfried Conta Gromberg bekannt, die mit ihrem Buch Solopreneur: Alleine schneller am Ziel vielen Selbstständigen den Weg zu einem skalierbaren Solo-Business aufgezeigten.

Beispiele für bekannte Solopreneure

Auch im deutschsprachigen Raum gibt es Beispiele für erfolgreiche Solopreneure, die zeigen, wie vielfältig und wirkungsvoll dieser Weg sein kann.

  • Judith Peters begleitet als Blog- und Content-Mentorin andere Solopreneure dabei, mit ihrer Stimme sichtbar zu werden und eine Community aufzubauen.
  • Gordon Schönwälder hilft Podcastern, ihre Inhalte zu professionalisieren und ihr Business auf stabile Beine zu stellen.
  • Anke Lambrecht unterstützt Solopreneure mit Greifwerk dabei, Klarheit in ihre Positionierung zu bringen, ihre Angebote wirksam zu gestalten und ihr Business strategisch weiterzuentwickeln.

Diese Beispiele zeigen: Solopreneurship bedeutet nicht, alles alleine zu machen. Sondern kluge Strukturen zu schaffen, um Freiheit, Wirkung und ein nachhaltiges Einkommen miteinander zu verbinden.

Wie unterscheidet sich ein Solopreneur von Freelancern und Solo-Gründern?

Auf den ersten Blick ähneln sich Freelancer, Solo-Gründer und Solopreneure. Denn alle arbeiten eigenständig und ohne ein festes Team. Doch es gibt einen entscheidenden Unterschied: Solopreneure bauen ein skalierbares Business auf, das auch ohne ihren direkten Zeiteinsatz wachsen kann.

Freelancer verkaufen in der Regel ihre Zeit und Expertise projektweise an Kunden – etwa als Designerin, Texter oder Entwickler. Sie tauschen Zeit gegen Geld, was ihre Einkommensmöglichkeiten oft an ihre verfügbaren Stunden bindet. Solo-Gründer hingegen bauen zwar ein eigenes Unternehmen auf, arbeiten aber häufig operativ im Tagesgeschäft mit und stellen früher oder später Mitarbeiter ein.

Solopreneure hingegen setzen auf digitale Produkte, Memberships, Onlinekurse oder skalierbare Dienstleistungen. Diese generieren auch dann Einnahmen, wenn sie gerade nicht aktiv arbeiten. Sie kombinieren die Flexibilität eines Solo-Arbeitsstils mit dem Anspruch, ein nachhaltiges Business aufzubauen, das ihnen mehr zeitliche Freiheit und Unabhängigkeit ermöglicht.

Geschäftsmodelle für Solopreneure

Ein durchdachtes Business Model ist für Solopreneure entscheidend, weil es den Rahmen dafür schafft, wie sie mit ihrer Arbeit Einkommen erzielen können. Und zwar so, dass ihr Business auch langfristig tragfähig bleibt. Besonders wichtig ist dabei der Aspekt der Skalierbarkeit.

Ein skalierbares Geschäftsmodell ist die Basis für Deinen Erfolg als Solopreneur.
Ein skalierbares Geschäftsmodell ist die Basis für Deinen Erfolg als Solopreneur.

Was ist Skalierung?

Skalierung bedeutet, dass Dein Angebot nicht an die eigene Zeit gekoppelt ist, sondern auch dann Umsatz generieren kann, wenn Du nicht aktiv arbeitest. Das geschieht vor allem dadurch, dass Dein Produkt oder Deine Dienstleistung von Deinen Kunden genutzt werden kann, ohne dass Du aktiv werden musst.

Ein Onlinevideo muss beispielsweise nur ein einziges Mal produziert werden und kann dann beliebig oft abgespielt werden. Bietest Du den gleichen Inhalt als Live-Session an, musst Du jedes Mal aktiv werden, um diese Live-Session durchzuführen.

Verkaufst Du also “Zeit gegen Geld”, kannst Du nur so viele Live-Sessions anbieten, wie Dein Kalender hergibt. Bietest Du jedoch einen Onlinekurs oder ein digitales Produkt an, kannst Du dieses beliebig oft verkaufen, ohne jedes Mal zusätzlichen Aufwand zu haben.

Solopreneure setzen deshalb häufig auf digitale Geschäftsmodelle wie Onlinekurse, digitale Produkte oder Memberships. Sie schaffen Angebote, die einmal entwickelt werden und dann vielen Menschen gleichzeitig helfen können. So wird es möglich, ein Business aufzubauen, das Unabhängigkeit und Wirkung miteinander verbindet und gleichzeitig genügend Freiraum für neue Ideen lässt.

Typische Herausforderungen von Solopreneuren

Als Solopreneur hast Du die Freiheit, Deine eigenen Entscheidungen zu treffen und Deinen Alltag selbst zu gestalten. Gleichzeitig bedeutet das aber auch, dass Du alle Herausforderungen alleine meistern musst. Die beiden häufigsten Herausforderungen für Solopreneure sind Mangelnder Fokus und Fehlende Sparringspartner.

Mangelnder Fokus

Gerade am Anfang hast Du wahrscheinlich viele Ideen, die alle spannend sind. Doch ohne ein Team oder feste Strukturen liegt es an Dir, Prioritäten zu setzen und Deinen Fokus zu halten.

Ein rotes Monster vor rotem Hintergrund, das als Tagesgeschäft der natürliche Feind jedes Solopreneurs ist.
Das gefürchtete Tagesgeschäft ist der natürliche Feind eines jeden Solopreneurs.

Es kann leicht passieren, dass Du Dich im Tagesgeschäft verzettelst oder an zu vielen gleichzeitig Projekten arbeitest. Wichtig ist, dass Du klar erkennst, welche Schritte Dich strategisch weiterbringen – und den Mut hast, alles andere vorerst liegen zu lassen.

Fehlende Sparringspartner

Als Solopreneur triffst Du alle Entscheidungen selbst – vom großen strategischen Kurs bis zur kleinsten Alltagsfrage. Das gibt Dir Freiheit, kann aber auch einsam machen. Was fehlt, ist der Austausch mit anderen, die Dir ehrliches Feedback geben oder neue Perspektiven aufzeigen.

Deshalb kann es hilfreich sein, Dir aktiv Sparringspartner zu suchen: Zum Beispiel in einer Mastermind-Gruppe, in einer Community oder durch gezieltes Netzwerken mit Menschen, die den gleichen Weg gehen wie Du.

5 hilfreiche Tipps für Deinen Start als Solopreneur

Wenn Du als Solopreneur durchstarten willst, kannst Du auf eine Vielzahl bewährter Methoden und Vorgehensweisen zurückgreifen, um die größten Stolperfallen zu vermeiden. Dazu gehören beispielsweise Effectuation und Bootstrapping, aber auch agile Methoden wie Design Thinking oder Lean Startup. (Auch wenn die meisten dieser Methoden ursprünglich für die Arbeit in Teams und Startups entwickelt wurden, kannst Du einen großen Teil davon an Dein Solo-Business anpassen und adaptieren.)

Falls Du fokussiert an Deinen strategischen Zielen arbeiten willst und Dich dabei gleichzeitig mit anderen Solopreneuren vernetzen und austauschen willst, kannst Du auch an einem OKR Circle teilnehmen.

Design Thinking

Die Design-Thinking-Methode hilft Dir, Dein Angebot konsequent aus der Perspektive Deiner Kundinnen und Kunden zu entwickeln. Anstatt lange im stillen Kämmerlein zu planen, gehst Du raus, sprichst mit Menschen und findest heraus, was sie wirklich brauchen. So kannst Du Angebote schaffen, die echten Mehrwert bieten und nicht an Deiner Zielgruppe vorbeigehen.

Lean Startup

Mit Lean Startup testest Du Deine Ideen früh am Markt und sammelst wertvolles Feedback. Und zwar bevor Du viel Zeit oder Geld in die weitere Entwicklung Deiner Geschäftsidee steckst.

Illustration einer stilisierten roten Rakete, die mit voller Kraft ins All startet. Die dynamische Szene symbolisiert den Lean-Startup-Ansatz.
Abheben mit Lean Startup – Funktioniert auch für Solopreneure!

Statt monatelang an Deinem Produkt zu feilen, entwickelst Du eine erste, einfache Produktversion: das sogenannte Minimum Viable Product (MVP). Mit einem MVP überprüfst Du, ob es wirklich einen Markt für Deine Geschäftsidee gibt. So kannst Du schnell lernen, was funktioniert und was nicht.

Effectuation

Im Gegensatz zu Design Thinking und Lean Startup ist Effectuation eher ein Mindset bzw. eine Haltung. Während klassische Business-Strategien darauf setzen, Märkte ausgiebig zu analysieren und Entscheidungen dann auf Basis von Prognosen zu treffen, setzt Effectuation darauf, dass Du mit den bereits vorhandenen Mitteln schnell ins Tun kommst und unterwegs lernst.

Statt also auf den perfekten Plan zu warten, beginnst Du mit kleinen Schritten und passt Deine Richtung unterwegs an. Diese agile Haltung hilft Dir, ins Handeln zu kommen, auch wenn noch nicht alles klar ist.

Bootstrapping

Bootstrapping bedeutet, Dein Business mit den Mitteln aufzubauen, die Dir zur Verfügung stehen, ohne Dich von Investoren oder Krediten abhängig zu machen. (Es hat also viele Gemeinsamkeiten mit Effectuation.)

Abgenutzte Wanderschuhe und ein gelber Rucksack vor einer Holzwand — sinnbildlich für unternehmerisches Starten mit einfachen Mitteln und Bootstrapping.
Auch Bootstrapping gehört wie Effectuation zum Solopreneurship.

Beim Bootstrapping hältst Deine Ausgaben so gering wie möglich und erwirtschaftest Einnahmen, um Dein Business organisch wachsen zu lassen. Das gibt Dir maximale Unabhängigkeit und zwingt Dich gleichzeitig, pragmatisch und fokussiert zu arbeiten.

Objectives & Key Results (OKR)

OKR Circles sind kleine Gruppen von Solopreneuren, die sich regelmäßig treffen, um ihre Ziele (Objectives) und messbaren Schlüsselergebnisse (Key Results) gemeinsam zu reflektieren und zu verfolgen. Sie kombinieren also die OKR Methode mit den Vorteilen in einer Mastermind-Gruppe.

OKR Circles helfen Dir, den Fokus zu halten und Deine Prioritäten richtig zu setzen, weil Du regelmäßig Deine Fortschritte überprüfst und Feedback von anderen Solopreneuren erhältst. Gleichzeitig hast Du Sparringspartner, die Dich motivieren, Deine Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Außerdem helfen sie Dir dabei, Deine blinden Flecken zu erkennen. So kannst Du strukturiert an Deinem Business arbeiten und bleibst auch in herausfordernden Phasen nicht allein.

Fazit

Solopreneur zu sein bedeutet, Deinen eigenen Weg zu gehen, Verantwortung zu übernehmen und Dein Business so zu gestalten, wie es zu Dir passt. Dabei ist es wichtig, nicht nur zu arbeiten, sondern auch zu reflektieren, wie Du Deine Zeit und Energie am besten einsetzt.

Mit Methoden wie Design Thinking, Lean Startup, Effectuation, Bootstrapping und der Arbeit in OKR Circles kannst Du Deine Ideen in greifbare Ergebnisse verwandeln, den Fokus behalten und Dir gleichzeitig ein unterstützendes Netzwerk aufbauen.

Mach den nächsten Schritt und tritt der scamper.community bei! Werde Teil unserer Gemeinschaft von Solopreneuren, die sich gegenseitig stärken, gemeinsam lernen und in OKR Circles Schritt für Schritt ihre Ziele umsetzen.

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