Warum Du Dich einer Mastermind-Gruppe anschließen solltest
In seinem Buch Never Eat Alone hat Keith Ferrazzi einen Satz geschrieben, der sich tief in mein Gedächtnis eingebrannt hat: “Alleine schafft man das nicht. Alleine kommt man überhaupt nicht weit.” Okay, eigentlich sind es zwei Sätze, aber das ist hier nicht der Punkt.
Denn falls Dich dieses Zitat genauso in Schwingung versetzt wie mich und Du es auch leid bist, Dich immer als Einzelkämpfer durchzuwurschteln, dann solltest Du Dir überlegen, Dich einer Mastermind-Gruppe anzuschließen (oder sogar selbst eine zu gründen).
Was eine Mastermind-Gruppe ist, wie sie funktioniert und wo Du Gleichgesinnte findest, erfährst Du in diesem Blogartikel.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Mastermind-Gruppe?
Eine Mastermind-Gruppe ist eine kleine Gruppe gleichgesinnter Menschen, die sich regelmäßig trifft, um sich gegenseitig zu unterstützen, Ideen & Wissen auszutauschen und bei der Erreichung persönlicher oder beruflicher Ziele zu helfen.
Geprägt wurde der Begriff übrigens von Napoleon Hill in seinem Buch Denke nach und werde Reich, das bereits 1937 erschien. Die Idee existiert also schon ziemlich lange. Nichtsdestotrotz handelt es sich dabei aber nicht um einen “alten Hut”. Denn die moderne Netzwerkforschung bestätigt die Macht sozialer Netzwerke ein ums andere Mal.
Merkmale einer Mastermind-Gruppe
Natürlich gibt es immer die eine oder andere Besonderheit bei jeder real existierenden Gruppe. Allerdings gibt es durchaus ein paar Grundeigenschaften bzw. Merkmale, die auf jede Mastermind-Gruppe zutreffen (sollten).
Austausch von Wissen & Ideen
Die Grundidee hinter einer Mastermind-Gruppe ist es, dass jedes Mitglied vom Wissen und dem Know-how der anderen profitieren kann. Ihr teilt also untereinander Euer Wissen (ohne dafür eine direkte Gegenleistung zu erwarten) und helft Euch gegenseitig, Probleme zu lösen. (Oder um schon vorab zu vermeiden, dass diese auftreten. Denn schließlich müssen die anderen Teilnehmer Deiner Mastermind-Gruppe ja nicht in die gleichen Stolperfallen tappen wie Du selbst.)
Unterstützung und Verantwortung
Zweitens unterstützen sich die Mitglieder einer Mastermind-Gruppe gegenseitig und helfen sich dabei, Verantwortung für ihre eigenen Fortschritte zu übernehmen. Dazu gehört beispielsweise, dass Du Dir Ziele setzt, die Du erreichen möchtest, und Dich auch verpflichtest, diese fokussiert zu verfolgen.
Ein positiver Gruppenzwang ist deshalb ebenfalls ein wichtiges Merkmal einer Mastermind-Gruppe. Du legst nicht nur vor Dir selbst Rechenschaft darüber ab, wie es um die Erreichung Deiner Ziele steht, sondern auch vor den anderen Mitgliedern Deiner Gruppe.
Damit das Ganze jedoch nicht in einen “negativen Konformitätsdruck” umschlägt, ist es sehr wichtig, dass innerhalb Deiner Mastermind-Gruppe ein hohes Maß an Psychologischer Sicherheit herrscht. Denn nur so entsteht die notwendige Offenheit und ein Growth Mindset bei jedem Mitglied.
Netzwerk & Kollaboration
Sehr häufig geht eine Mastermind-Gruppe auch noch einen Schritt weiter: Statt lediglich Wissen, Ideen & Feedback untereinander auszutauschen und sich gegenseitig in die Pflicht zu nehmen, entstehen dann sogar gemeinsame Projekte. Oder ein Mitglied Deiner Gruppe arbeitet aktiv mit Dir an Deinem aktuellen Projekt.
Diese Unterstützung äußert sich beispielsweise auch darin, dass Du Mitglieder Deiner Mastermind-Gruppe mit Personen aus Deinem weiteren Netzwerk bekannt machst, wenn es die Situation erfordert. Wenn zum Beispiel ein Mitglied Deiner Gruppe die “Sichtbarkeit seiner Webseite” verbessern möchte, sich aber niemand von Euch mit SEO auskennt, dann könntest Du jemanden empfehlen, den Du kennst (und der SEO-Experte ist).
Perspektivenvielfalt
Auch wenn es natürlich wichtig ist, eine gemeinsame Basis zu haben, sollten die Mitglieder einer Mastermind-Gruppe möglichst unterschiedlich sein. Denn je unterschiedlicher Ihr seid, desto größer ist die Perspektivenvielfalt, die durch die einzelnen Mitglieder entsteht. Heterogene Gruppen sind viel besser geeignet, um Kreative Felder entstehen zu lassen.
Oder anders gesagt: Wenn Ihr Euch zu ähnlich seid, dann ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass jemand anderes in Deiner Mastermind-Gruppe Wissen & Know-how besitzt, dass Du selbst nicht hast. (Das Gleiche gilt übrigens für die Kontakte Eures Netzwerks.)
Regelmäßigkeit
Ein weiterer wichtiger Punkt einer Mastermind-Gruppe sind regelmäßige Treffen. Üblich sind meistens wöchentliche oder wenigstens zweiwöchige Treffen, in denen Du Dich mit den anderen Mitgliedern Deiner Gruppe austauschst und Ihr über den aktuellen Stand Eurer Ziele sprecht.
Größe einer Mastermind-Gruppe
Damit der Austausch untereinander möglichst gut funktioniert, ist es wichtig, dass Deine Mastermind-Gruppe weder zu groß noch zu klein ist. Ist sie zu klein, entstehen oft zu wenige Ideen und die Perspektivenvielfalt ist nicht gegeben. Ist sie hingegen zu groß, leidet zum einen der gegenseitige Austausch und zum anderen ist nicht mehr ausreichend Raum für die Themen jedes einzelnen.
In der Praxis hat sich eine Größe von 4 bis 5 Mitgliedern bewährt.
Eine Mastermind-Gruppe finden (oder gründen)
Wenn Du eine eigene Mastermind-Gruppe gründen möchtest, brauchst Du (neben drei bis vier zuverlässigen Mitstreitern) natürlich auch einen Ort, an dem Du Dich regelmäßig mit den anderen treffen kannst. Für den schnellen, unkomplizierten Austausch könnt Ihr auf Privat Messenger wie WhatsApp oder Signal zurückgreifen. Online-Treffen lassen sich sehr einfach mit Zoom oder Microsoft Teams organisieren. Viel mehr benötigt Ihr eigentlich nicht, um gemeinsam durchzustarten.
Noch schöner ist es natürlich, wenn Ihr Euch regelmäßig vor Ort trefft! Aber das geht natürlich nur dann, wenn Ihr nicht allzu weit voneinander entfernt wohnt bzw. lebt.
Plattformen für Mastermind-Gruppen
Vielleicht bist Du aber auch (noch) alleine und würdest gerne einer Mastermind-Gruppe beitreten? In diesem Fall ist es einfacher für Dich, Dich auf existierenden Plattformen umzuschauen. Tatsächlich gibt es sehr häufig bereits existierende Gruppen, die sich über weitere Mitstreiter freuen!
scamper
Natürlich hast Du hier auf scamper die Möglichkeit, einer Mastermind-Gruppe beizutreten. (Wenn Du möchtest, kannst Du sogar eine neue, eigene Gruppe gründen und hier Deine Zelte aufschlagen.) In der Gruppenübersicht kannst Du nach Mastermind-Gruppen filtern, damit Du nur relevante Gruppen angezeigt bekommst.
Meetup
Zweitens kannst Du bei Meetup vorbeischauen und herausfinden, ob es dort bereits eine Gruppe gibt, der Du beitreten kannst.
PeerFinder
Drittens kannst Du auch den PeerFinder von Leonid Lezner ausprobieren, um dort eine bereits existierende Mastermind-Gruppe zu finden (oder selbst zu gründen).
Andere soziale Plattformen
Auch auf LinkedIn oder facebook gibt es die Möglichkeit, eine Gruppe zu gründen oder sich einer anzuschließen. Allerdings habe ich persönlich mit beiden Plattformen nicht so gute Erfahrungen gemacht, sodass ich sie Dir hier nicht bedingungslos empfehlen kann.
Fazit zur Mastermind-Gruppe
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es eigentlich keinen einzigen guten Grund gibt, nicht in einer Mastermind-Gruppe zu sein! Gerade dann, wenn Du solo-selbstständig bist und Deinen Alltag die meiste Zeit als Einzelkämpfer fristest, solltest Du der Methode zumindest eine Chance geben und sie für eine Weile ausprobieren.
Ich bin mir sicher, dass Du ganz schnell auf den Geschmack kommen wirst, sobald Du einmal damit begonnen hast.
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